IBK Cartoon Heroes - Phoenix Fireball SE 5:9 (1:2, 2:3, 2:4)

Nach dem Spiel der Herren mussten sich die weiblichen Cartoon Heroes im Budapester Stadt-Derby dem Tabellenführer Phoenix Fireball erwehren. Sicherlich waren die Gäste leichte Favoriten, aber dank der sehr ausgeglichenen Spitzengruppe der ungarischen Frauenliga waren durchaus auch gute Chancen für eine Überraschung geebnet.
Die Gäste hatten den besseren Start und übernahmen früh die Spielkontrolle. Ein schöner Querpass von Zsuzsanna Tilk auf Vera Szarvas leitete nach dreieinhalb Minuten so auch den durchaus nicht überraschenden Führungstreffer zum 0:1 ein. Die Cartoon Heroes brauchten hingegen ein paar Minuten, bis sie in das Spiel fanden - das nötige Quentchen Glück fehlte dann nach knapp neun Minuten, als Beatrix Kovacs nach einer schönen Vorlage von Anna Harmat nur den Pfosten traf. Besser machte es da Ingrid Ebensberger, die in ihrem ersten Spiel für Phoenix Fireball nach Vorlage von Vivien Jetzin den IBK CH - Goalie Veronika Benis sicher zum 2:0 ausspielte. Apropos Ebensperger: die deutsche Auslandsstudentin aus Münchener Lande hatte zwar zunächst in der "Star-Reihe" mit den B-WM-Finalistinnen Szarvas, Jetzin und Tilk einen etwas stockenden Einstand, kam dann aber immer besser auf dem ungewohnten Großfeld zurecht und machte letztlich ein sehr starkes Spiel. Zwar stand es durch den Treffer der Deutschen nun 2:0, dies lag aber auch daran, dass auf der anderen Seite Borbala Teleki einen souveränen Auftakt in das Spiel feierte und mehrere Chancen entschärfte. Eine gute Figur machte die Schlussfrau der Fireballs allerdings nicht in der 15. Minute, als sie den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekam und somit Nora Mayer die Gelegenheit zum Anschlusstreffer gab. Letztlich hatte auch Benis mehrere gute Szenen, ihre Vorderleute wirkten aber zu nervös und machten sich mit individuelen Fehlern selber das Leben schwer.
Auch wenn die ersten zehn Minuten des zweiten Drittels torfrei blieben, sahen die wenigen Zuschauer eine muntere und schnelle Partie, die auf beiden Seiten gute Spielzüge zeigte. Innerhalb von einer Minute kippte die Partie: in der 31. Minute traf Hajnalka Hajdu von der rechten Seite zum Ausgleich, ihre Teamkameradin Gabriella Meresz brachte die Cartoon Heroes sogar mit einem merkwürdigen Aufsetzer nach einem Schuss von der Mittellinie nicht unglücklich in Führung. Letztlich muss man aber der aktuell besten ungarischen Spielerin, zumindest aber der Spielerin mit dem höchsten Potential bei den Heroes, Anna Harmat, Recht geben, dass die Leistungsträgerin immer wieder kopfschüttelnd und frustriert auf dem Feld stand - zu leicht machten es die Gastbeberinnen Phoenix Fireball in den letzten Minuten des Drittels, die Partie noch zu drehen: in der 36. Minute wechselte der IBK just in dem Moment, als der Gast einen Einschlag am eigenen Tor bekam - Vera Szarvas lief auf dem linken Flügel an den herbeieilenden Abwehrspielerinnen vorbei und schloss ungedeckt zum Ausgleich ab, vierzig Sekunden später konnte die Kapitänin der Gäste erst ungehindert durch die Abwehr laufen, dann auf Ebensperger passen - und auch wenn der Versuch der Debütantin nicht direkt im Tor landete, war es für Tilk kein Problem, den Abpraller von Benis über die Linie zu schieben. Eine Minute vor der Pause wurde dann Harmat mit dem Ball hinter dem eigenen Tor völlig alleingelassen, zwei Gegnerinnen eroberten sich den Ball, letztlich hatte Tilk nach einem Szarvas-Pass keine Mühe, den 3:5-Pausenstand zu erzielen.
Auch zu Beginn des Schlussdrittels war Szarvas wieder die Vorlagengeberin zu einem Treffer ihres Teams: nach nur gut einer halben Minute zog Szarvas ab, ihr Schuss wurde von Benis zwar geblockt, Ebensperger schaltete aber am schnellsten und erhöhte auf 3:6. Die Gäste hätten in der Folge bei mehreren sehr guten Chancen noch weiter erhöhten müssen, es fehlte aber bei pomadig-langsam spielenden Gegnern das nötige Glück. So gelang Kovacs in der 45. Minute sogar noch nach einem Konter ein überraschendes 4:6, Mayer verkürzte kurz danach auf 5:6, so dass durchaus noch einmal Hoffnung bei Trainer Gergely Kovacs aufkeimte - letztlich war seine Mannschaft an diesem Tag zu dumm - ein Torwartfehler wurde von Szarvas in der 48. Minute genauso eiskalt genutzt wie Reka Kovacs nicht einmal eine Minute später von einem dummen Ballverlust von Kapitänin Renata Acsai in der gegnerischen Abwehr profitierte - mit diesem 5:8 war die Partie praktisch entschieden. Der Schlusspunkt gebührte dann aber wieder Ebensperger, die in der 54. Minute nach einem Rebound sicher noch ihren dritten Treffer in dieser Partie erzielte und somit ein tolles Ausrufezeichen hinter eine gute Partie setzte. Die Cartoon Heroes enttäuschten hingegen insbesondere individuell, während die Gäste im Derby das kompakte und durchschlagskräftigere Programm anboten.


  IBK Cartoon Heroes   Phoenix Fireball SE
1 Veronika Benis 18 Borbala Teleki (TW)
4 Hajnalka Hajdu 3 Agnes Czeti
5 Aniko Lakatos 7 Divina Roa
8 Anna Harmat 8 Zsuzsanna Tilk
10 Zsuzsanna Wiszkok 13 Eszter Tamas
16 Hedvig Bellak 19 Reka Kovacs
17 Krisztina Szoboszlai 24 Ingrid Ebensperger
18 Beatrix Kovacs 26 Szilvia Gaspar
20 Renata Acsai (C) 29 Petra Saranyik
23 Nora Mayer 45 Evelin Hotz
26 Krisztina Mayer 88 Alexandra Baro
28 Gabriella Meresz 91 Kinga Ressely
    92 Vera Szarvas (C)
    94 Krisztina Rekasi
    99 Vivien Jetzin
    23 Noemi Mohai (TW)