Spiel um Platz 13: Niederlande - Ungarn 2:4 (0:1, 1:0, 1:3)

Der vorletzte Turniertag begann mit dem Spiel der beiden Verlierer der B-Halbfinals. Ungarn hatte eine engagierte, aber glücklose Leistung gegen Polen gezeigt, während die Niederländer ein eher schwaches Spiel gegen ihr Nachbarland Deutschland gemacht hatten. Es war mit Spannung zu erwarten, wie das Team von Jorg Andrée und Philippe Bannwart mit den schnellen Kontern der Ungarn zurecht kommen würde - gerade, da Szilvia Sári mit ihren gefährlichen Auswürfen zurück ins ungarische Tor kehrte.
In den ersten Minuten machten die Niederländer das, was wohl das probateste Mittel gegen diesen Gegner darstellte: sie sicherten ihr Tor in der Defensive ab, wodurch Ungarn zwar mehr Spielanteile, aber keine guten Chancen erhielt - die wenigen Schüsse wurden sicher von Torfrau Sita Verburg pariert. Dann suchten die Niederländer aber doch ihr Heil in der Offensive und wurden nach ein paar Kontern, die noch in der eigenen Abwehr endeten, bitter bestraft: nach einer Glanzparade warf Sári den Ball präzise auf Bernadett Ladányi, die sich erst gegen ihre Gegenspielerin und dann dann gegen Verburg durchsetzte und zum 1:0 einschob. Nach einer Phase mit mehreren Konteransätzen egalisierten sich beide Teams aber weitgehend, so das sman den Schwung der ersten Minuten etwas vermisste. Letztlich hatten die Niederländerinnen ein paar gute Chancen, scheiterten aber an Ungarns Defensive - auch auf der anderen Seite wollte kein Treffer mehr fallen, selbst eine Überzahl der Ungarn, die am Vortag noch letztlich spielentscheidend war, überstanden die Magyaren sicher.
Die Niederländerinnen kamen im zweiten Abschnitt besser ins Spiel und übten durchaus Kontrolle über die Ungarinnen aus. So war auch der Ausgleich der Niederländerinnen in der ersten Hälfte des Mitteldrittels absolut verdient. Ungarn machte zwar einen körperlich angeschlagenen Eindruck, kam aber früh aus der Pause und nutzte den Rest damit, Lauf- und Warmmachübungen zu machen. Hatte dies gefruchtet? Auf jeden Fall schienen die Niederländerinnen etwas müder in den dritten Abschnitt gestartet zu sein, denn gleich nach 67 Sekunden fand wieder ein starker Auswurf von Sári den WEg genau zu Ladányi, diese umkurvte sicher die sonst vor allem im Schlussdrittel starke Verburg und brachte ihr Land in Führung. Nachdem Ungarn aus einer Zeitstrafe gegen die Niederländerinnen keinen Profit ziehen konnte, musste nun Györgyi Fekete in der 5. Minute auf die Strafbank. Im Laufe des Powerplays landete der Ball aber genau bei Anita Antal, die in Unterzahl auf 3:1 für Ungarn erhöhte (7.) - dieses war besonders wichtig, weil nur 15 Sekunden später die Niederländer mit einem abgefälschten Schuss aus dieser Überzahl profitierten konnten. Die Niederländerinnen spielten nun Pressing, doch hätten zunächst fast wieder nach einem Auswurf von Sári ein Tor kassiert - Verburg parierte fantastisch gegen die ungarische Stürmerin. Auch wenn sich das Spiel nun in der Mehrzahl in der ungarischen Hälfte abspielte, gab es nur noch wenige Chancen auf beiden Seiten. 90 Sekunden vor Schluss begannen dann die Niederländerinnen, mit sechs Feldspielerinnen zu spielen - dies war nicht von Erfolg gekrönt, 13 Sekunden vor Schluss erzielte Brigitta Radácsi den Empty-Netter.