Luxemburg - Portugal: Gilles Muller - Fernando Gil 6:1 6:2 6:4

Zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr hätten wohl auch viele Sportfans auf die Frage nach einem luxemburgischen Tennisspieler passen müssen. Doch spätestens mit seinem starken Auftritt bei den US Open 2005 spielte sich Gilles Muller in die breite Öffentlichkeit. So war Luxemburgs Tennis-Star in diesem Einzel gegen Fernando Gil, der sich ca. auf Platz 270 der Weltrangliste befindet, klarer Favorit. So war das CNT (Centre National de Tennis) auch deutlich mehr gefüllt und die Stimmung noch besser, als der Nationalheld die Arena betrat (nebenbei unter "Irgendwie, Irgendwo, irgendwann" von Nena, das weckte nahezu Heimatgefühle in mir...). Wenn man das Spiel einem Satz beschreiben wollte, so kann man von vornerein resümieren: "Gilles Muller wusste, was zu tun war - und er tat es!". Im ersten Satz legte Muller los wie die Feuerwehr und spielte den bemitleidenswerten Portugiesen an die Wand. Dabei spielte Gil gar nicht mal sooo schlecht, aber Muller war einfach beeindruckend stark. Erst als Muller bei Gil's Serve 4:0 in Front lag, ruhte er sich etwas aus, schaltete einen Gang zurück und schenkte dem Portugiesen sogar das Spiel - allerdings nicht ohne danach bei eigenem Aufschlag dem Portugiesen sportlich klar zu machen, dass er sich bloß keine Hoffnungen aus diesem Erfolg machen brauchte. Auch im folgenden Spiel ließ Muller Gil gewähren, lag sogar bei 5-2 und eigenem Serve 0:30 zurück. In den wichtigen Momenten spielte aber wie ein Weltklasse-Spieler, so dass Gil letztlich keine Chance auf ein Break hatte. 6:2 - fantastisches Tennis im ersten Satz.
Auch wenn er im ersten Satz noch souveräner wirkte, vermöbelte Muller Gil auch zu Beginn des zweiten Satzes nach Strich und Faden und führte erneut 4-0. Dieses Mal war er weniger freigiebig - der Portugiese "durfte" in diesem Durchgang nur einmal seinen Aufschlag gewinnen. Endstand zweiter Satz: 6:1.
Auch der dritte Satz schien analog zu verlaufen. Muller brachte im ersten Spiel seinen Aufschlag zu Null durch, klaute gleich das Aufschlagspiel des Südwesteuropäers und lag ein Break in Front. Doch der Lokalmatador agierte nachlässig und kam bei eigenem Aufschlag in Bedrängnis. 30:40 - der erste Breakball des Tages für Fernando Gil. Und der Portugiese nutzte diese Chance, brachte recht sicher seinen eigenen Aufschlag durch und glich damit zum 2-2 aus.