Als zweite Partie des 8. Oktobers 2011 stand in meinem Planungen die Partie zwischen Zug United und den Floorball Riders Dürten-Bubikon-Rüti auf dem Programm. Von angepeilten drei deutschen Akteurinnen auf dem Feld musste ich meine tatsächlichen Beobachtungen auf Silvana Heimgartner reduzieren - während Katja Timmel nach einem Bruch im Fuss in der Heimat weilte, befand sich zwar Andrea Gerdes im Kader und in der Auswechselzone der Riders, kam dort aber nicht über den Trainingsjacken-Status hinaus.
Die Gastgeberinnen brauchten ein paar Minuten länger wie die Gäste, um sich in der Partie zurechtzufinden - dafür kannten sie sich in dieser Phase der Partie besser mit der Position der Torgehäuse in der Hertihalle aus: Diana Zülle lümmelte den Ball nach knapp acht Minuten und einem Schuss von Sabrina Bösch zum 1:0 über die Torlinie, in der 15. Minute nutzte Annina Jenal einen Konter, nachdem Vendula Polenska den Ball in der gegnerischen Abwehr erobert hatte. Zug sah zunächst danach aus, mit etwas Glück der Favoritenrolle gerecht zu werden, doch in der 17. Minute wendete sich das Blatt innerhalb von zehn Sekunden: zunächst landete ein Ball von Heimgartner genau bei Gegenspielerin Andrea Benz, die Jenni Timonen zum Anschlusstreffer auflegte - und praktisch vom Bully ab schlossen die Gäste einen Angriff über die rechte Seite durch Tamara Schmucki mit einem Drehschuss ab - da Zug bis dato keineswegs eine dominierende Rolle gezeigt hatte, waren diese schnellen Gegentreffer zumindest nach dem bisherigen Verlauf des Matches verdient.
Fünf Minuten waren im Mitteldrittel gespielt, als sogar die Führung für die Riders durch Marianne Muuri fiel. Alles in allem war die Partie aber doch zunächst recht zerfahren, so dass sich wenige Highlights boten. Als dann aber vier Minuten vor der Pausensirene Mirta Limacher für ein zumindest nur schwer erkennbares Handspiel auf die Strafbank musste, wurden die Emotionen doch etwas intensiver - Priska von Rickenbach hatte in Folge auch noch das Pech, in Unterzahl einen lupenreinen Konter trotz eigenem Vorteil abgepfiffen zu bekommen, was ebenfalls für eher das Gegenteil von Sympathiebekundungen für die Unparteiischen führte. Unte dem Strich war das Überzahlspiel der Gäste viel zu ungefährlich - und noch in Überzahl holte sich Alexandra Schudel eine Zeitstrafe ab, die allerdings auch eher diskussionswürdig war: die Stürmerin lief zwar beim Auswurf vor Zugs Nationaltorfrau Helen Bircher, behinderte aber die Keeperin dabei an sich nicht. Für solche philosophische Betrachtungen hatte Priska von Rickenbach freilich wenig übrig - sie nutzte in Überzahl die Gelegenheit, den Ball 27 Sekunde vor der Pause unter die Latte ins Tor zu dreschen.
Im dritten Drittel wurde es dann etwas turbulenter: zunächst musste sich Heidi Jud nach einem Stockschlag länger behandeln lassen, in der 45. Minute sorgten dann wieder die beiden Herren der dritten Mannschaft auf dem Feld für Furore: bei einem Querpass an den langen Pfosten des Tors von Jud mag Sarah Altwegg durchaus im Schutzraum gewesen sein - sie griff aber keineswegs ein, so dass die Entscheidung doch eher bizarr anmutete. Von Rickenbach lief an und zeigte erneut, dass sie solchen Gedankenspielen nur wenig abgewinnen kann - vielmehr konnte sie etwas dem Ball abgewinnen, den sie unter Jud zur Zuger Führung einschob. Danach gab es Chancen auf beiden Seiten - vor allem Schudel wird allerdings noch etwas an die 51. Minute denken, als sie frei auf Bircher zulaufen konnte. Als dann in der Schlussphase Tara Keogh von Rickenbach im Mittelfeld mit dem Knie stoppte und die Schiedsrichter auf eine Zeitstrafe entschieden, war die Partie letztlich gelaufen - der Favorit hatte zwar ein deutliches blaues Auge, schaukelte aber die Führung in den letzten Minuten mühelos in die Kabine.

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