Hunyadi-MEISE Eger - Phoenix Fireball SE 9:6 (2:0, 1:3, 6:3)

Es war das Highlight der Ungarn-Reise: am 13. November 2011 ging es in den Nord-Osten des Landes, wo in Eger die beiden besten Teams der letzten Jahre aufeinander trafen: die Gastgeber von Hunyadi-MEISE (und noch inzwischen ein paar anderen Sponsoren, die sich im Teamnamen verewigt hatten) trafen auf den Hauptstadt-Club von Phoenix Fireball SE, der zwar den Ruf geniesst, das bessere Spielermaterial zu haben, aber dabei vielleicht nicht immer die optimale Spielgestaltung zu finden.
Ein gegenseitiges Abtasten fand nicht statt, bereits in den ersten Minuten hatten Zsofia Kovacs und Dominika Aleksic in den Toren der beiden Teams die Möglichkeit, sich auszuzeichnen - auch wenn so manche Torchance auch eher aus Abwehrunstimmigkeiten des jeweiligen Gegners entsprang. Den ersten Treffer des Spiels erzielte dann die Schweden-Heimkehrerin Nora Susztak für die Gastgeberinnen, die nach einer Balleroberung von Alexandra Simon den Ball von der linken Seite unhaltbar im Tor versenkte. Eger war die bessere Mannschaft der ersten Minuten, aber gegen Mitte des Drittels fanden auch die Damen in gelb-schwarz besser in die Partie. Die Angriffe von Eger wirkten dabei aber weiterhin schneller, gezielter und auch gefährlicher - bis dies aber in Zählbares umgemünzt wurde, mussten die Fans der Heim-Mannschaft schon bis zur 18. Spielminute warten: erneut war es Simon, die mit einer Balleroberung - hier gegen Brigitta Radacsi - die Chance einleitete, als Vollstrecker wirkte diesesmal die junge Veronika Krecz, die vom linken Flügel aus den kurzen Pfosten anvisierte - Aleksic, die sonst ein starkes Match zeigte, wirkte hier etwas unglücklich, aber auch völlig alleingelassen. Symptomatisch für das Spiel von Phoenix war hingegen eine Szene genau eine Minute vor der Pausensirene, als Veronika Szarvas an ihrem Geburtstag ein Geschenk des Gegners nicht annehmen wollte und es nicht schaffte, den Ball an der geschlagenen Z.Kovacs vorbei ins leere Tor zu schieben.
Drei Minuten waren im Mitteldrittel vergangen, als Krecz mit einem Schuss aus spitzem Winkel das 3:0 für Eger erzielte. Danach schien der Knoten bei den Gästen zu platzen: Szarvas legte in der 27. Minute quer auf Radacsi auf, die ehemalige Stürmerin der Herbadent Tigers Prag traf zum 3:1 und legte in der 29. Minute in Überzahl gleich noch den Anschlusstreffer hinterher. Erst in der zweiten Hälfte des zweiten Drittels kamen die Gastgeberinnen zurück ins Spiel, aber das Mitteldrittel war schlichtweg das Radacsi-Drittel, da "Brigi" in der 36. Minute, erneut nach einer Szarvas-Vorlage, aus einem unübersichtlichen Gewühl vor dem Tor von Eger heraus den Ausgleich erzielte. Mit diesem Score ging es auch in die zweite Pause, so dass man voller Spannung und Erwartung auf das Schlussdrittel blicken konnte.
Dieses begann gut für Phoenix, die gleich in der 42. Minute das Gefühl der Führung auskosten durften: Reka Kovacs schnibbelte einen Abpraller nach einem Schuss von Vivien Jetzin über die Torlinie. Doch die Freude hielt ganze 22 Sekunden, denn Veronika Vladar zog einfach geschickt auf das Tor, nachdem Susztak bei einem Konter über die linke Seite gegen Evelin Hotz zu Fall gekommen war und die Gäste-Abwehr dies eher zum Anlass für besorgte Blicke um die kleine Stürmerin nutzte, als sich um das eigene Tor zu kümmern. Es kam nun schlag auf Schlag: in der 44. Minute brachte Dorina Kiss Eger mit 5:4 in Führung, der Ausgleich folgte eine Minute später durch Reka Kovacs, doch in der 46. Minute folgten erneut zwei Treffer für die Gastgeberinnen, die erst in Person von Henrietta Csutoras einen Ball über die Linie stocherten und dann in Person von Simon von einem Torwartfehler profitierten. Was in dieser Phase aber auch mehr als offensichtlich wurde: das stärkere Team schien Phoenix, die mentale Stärke lag aber klar bei den besonnen-selbstbewussten Gastgeberinnen, die sich auch durch Gegentore oder zwischenzeitliche Rückstände nicht aus dem Konzept bringen liessen - das Team von Zsuzsanna Varsanyi wirkte hingegen in mancher Situation geradezu ängstlich. So machten gerade die erfahrenen Stammkräfte zu viele Fehler bei den Gästen - die Vorentscheidung in der 53. Minute fiel, als Vivien Jetzin den Ball an der Bande unnötig gegen Krecz verlor und die auf die mittig freistehende Liza Karacsony auflegte. Zwar konnte Radacsi in der Folgezeit ihr Team noch einmal auf 8:6 heranbringen - Phoenix wirkte aber nicht mehr in der Lage, die Partie noch zu drehen. Nach einem Konter über Krecz gab es sogar noch einen Strafschuss 1:16 Minuten vor Schluss, den Nora Susztak vergab - den Schlusspunkt setzte die starke Krecz 45 Sekunden vor Schluss mit dem 9:6 - ein zehntes Tor von Eger nach einem Fernschuss von Nora Leitner wurde hingegen nicht anerkannt (Schutzraumvergehen einer Stürmerin), so dass Phoenix zumindest die Blamage einer zweistelligen Niederlage erspart blieb.


  Hunyadi-MEISE Eger   Phoenix Fireball SE Budapest
96 Zsofia Kovacs (TW) 79 Dominika Aleksic (TW)
5 Eszter Dudas 7 Divina Roa-Pölöskei
6 Nora Susztak 8 Zsuzsanna Tilk
7 Luca Toth 10 Alexandra Szedlak
9 Alexandra Simon 11 Nikolett Gyollai
10 Liza Karacsony 15 Brigitta Radacsi
13 Zsofia Balla 19 Reka Kovacs
15 Henrietta Csutoras 22 Laura Medve
16 Veronika Krecz 24 Krisztina Rekasi
17 Nora Leitner 29 Petra Saranyik
22 Veronika Vladar 45 Evelin Hotz
29 Dorina Kiss 84 Barbara Hollosi
    88 Alexandra Baro
    92 Vera Szarvas
    99 Vivien Jetzin