Torshälla IBK - Nykvarns IF 1:4 (1:0, 0:2, 0:2)

Nach dem Spiel von Nora Susztak und ihrem Team Sten Sture gegen Umea am Tag zuvor ging es am 10. Oktober nach Torshälla, einem kleinen nördlichen Vorort von Eskilstuna, um das ungarische Wochenend-Glück komplett zu machen: beim ortsansässigen Torshälla IBK gastierte Nykvarns IF und brachte dabei mit Szilvia Schmidt und Anna Harmat gleich zwei Spielerinnen des magyarischen Nationalkaders mit. Auf der Seite der rot-weissen hingegen lief eine Spielerin auf, bei der ich mir verwundert die Augen rieb und mich erst mit Flughafen-Recherche davon überzeugen konnte, dass es sich nicht um eine Doppelgängerin handelte: die multiple finnische Internationale Anna Vartiainen hatte die Aufgabe, der heimischen Defensive zusätzliche Stabilität zu verleihen.
Als letztjähriges Spitzenteam gingen die Gäste natürlich als Favoriten in die Partie - doch in dieser Rolle taten sie sich doch kräftig schwer - Schuld daran waren auch zwei Strafzeiten in der frühen Phase der Partie: zunächst musste Rebecca Markussen nach gerade einmal 47 Sekunden die lauschigen Sitzplätze neben dem Spielsekretariat testen, nachdem sie ihre Gegenspielerin völlig unmotiviert in die Bande gesemmelt hatte - die Strafe gegen Sarah Dahlström in der fünften Minute war hingegen deutlich umstrittener, als sie sich nach einer undurchsichtigen Rangelei in der Nähe des Mittelpunktes wegen Haltens auf der gegenüberliegenden Seite ihres Teams wiederfand. Auch wenn das zweite Powerplay deutlich schwächer war als das erste, starteten die Gastgeber so komfortabel mit Feldvorteilen, die auch in numerischer Ausgeglichenheit zunächst anhielten. Erst gegen Mitte des Drittels kam Nykvarns zaghaft besser auf, letztlich waren sie aber die schlechtere Mannschaft in diesem Abschnitt und hatten es auch verdient, in der 18. Minute nach einem Tor von Klara Karlsson in Rückstand zu geraten - dass dieser Treffer aber nach einem Allerwelts-Stoßen von Dahlström im Powerplay der Gastgeber gefallen war, sollte hier nicht unerwähnt bleiben. Letztlich war der Treffer nach einem langen Traumpass von Angelica Engfors aber so sehenswert, dass er allein deswegen nicht in Frage gestellt werden sollte.
Die Pausenansprache von Nykvarn-Coach Mikael Wasell war offenbar eine der besseren seiner Trainer-Karriere, denn die Gäste in weiss kamen mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine und übernahmen nun deutlich mehr Spielanteile. Annika Thoren war es dann auch, die in der 27. Minute den verdienten Ausgleich erzielte - ihr Fernschuss in den Winkel kann man getrost als "sattes Pfund" bezeichnen. Nur etwa zwei Minuten später nahm sich Emma Dahlström in Überzahl diesem Beispiel an und visierte - ebenfalls erfolgreich - den langen Winkel in Überzahl (Ausschluss Engfors) an - die Partie war zugunsten der Gäste gedreht. Danach wurde die Partie zwar wieder ausgeglichener, Nykvarn wirkte aber nun gefestigt und schaukelte fröhlich die Führung in die zweite Pause, um dort wieder den motivierenden Worten ihres Trainers zu lauschen.
Die Vorentscheidung brachte schließlich ein Abwehrfehler der Sorte "ganz dumm" in der 46. Minute. Eine Verteidigerin verlor den Ball fast neben dem eigenen Torpfosten - und ehe Maria Hellkvist auch nur irgendeine Reaktion zeigen konnte, hatte Johanna Bjelmark das Spielgerät bereits an der Torhüterin vorbeigedroschen. In der 52. Minute hätten die Unparteiischen Torshälla fast noch einmal eine Chance zum Anschlusstreffer geschenkt, die kleinliche Auslegung beim nicht wirklich absichtlichen Bodenspiel von Thoren in der 52. Minute gab noch einmal eine Gelegenheit zum Powerplay, blieb aber folgenlos. Genau fünf Minuten vor dem Ende der Partie markierte dann Johanna Bjelmark mit einer Direktabnahme das 4:1 - damit war die Partie auch gelaufen. Selbst mit phasenweise sechs Feldspielerinnen konnte Torshälla keinen Druck mehr entfachen, der Schmidts Tor wirklich in Bedrängnis gebracht hätte - Nykvarn tütete so in der Ferne einen unter dem Strich absolut verdienten Sieg ein.


  Torshälla IBK   Nykvarns IF
1 Maria Hellkvist (TW) 85 Szilvia Schmidt (TW)
88 Ella Johansson (TW) 3 Malin Andreasen
3 Kim Öberg 4 Lena Hellsten
6 Angelica Engfors (C) 6 Therese Heed
8 Jenny Flink 8 Anna Harmat
10 Isabelle Hammarsten 9 Emma Dahlström
11 Anna Vartiainen 10 Malin Gadd
13 Sanna Eriksson 11 Sandra Ahtiainen
21 Julia Skeppstedt 12 Johanna Larsson
31 Beatrice Amsköld 18 Ulrika Thoren
81 Klara Karlsson 19 Annika Thoren
86 Hanna Lundqvist 30 Rebecca Markussen
    79 Johanna Bjelkmark (C)
    90 Celina Persson
    95 Sarah Dahlström
    96 Moa Gustafsson