Gerade durch die Verletzung von Jonas Hoffmann ging Tetenbüll in dieses norddeutsche Duell als klarer Favorit. Beide Teams begannen defensivstark, dabei wirkte Tetenbüll zwar vielleicht etwas spritziger im Spielaufbau, aber auch anfälliger für die Konter des Gegners. Letztlich führte eine Strafzeit gegen Roberto Caso in der 11. Minute zum ersten Treffer der Partie - Mittelnkirchens Kapitän Steffen Horn nutzte die Überzahl eiskalt zum 1:0 für sein Team. Die Freude währte dabei allerdings exakte sechs Sekunden, vom Bullypunkt weg war es Fabio Witte, der sich nach einem Pass von Finn Wahala zum direkten Ausgleich durchtankte. Als Horn in der 14. Minute erneut seine Riege in Führung brachte, stellte Mittelnkirchen entgültig darauf ab, aus einer verhaltenen Abwehr heraus die Konterchancen geradezu aus der gegnerischen Abwehrriege herauszufiletieren - so war es geradezu Ironie des Schicksals, dass Tetenbülls erneuter Ausgleich in der 18. Minute genau aus einem misglückten Mittelnkirchener Konter fiel - im direkten Gegenzug bedankte sich Mikk Moritz Brauer im Namen seines Teams für das 2:2, was auch den Pausenstand bedeutete.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schien nun Tetenbüll sich durchsetzen zu können: in der 23. Minute markierte Kevin Storm die erstmalige Führung für seine Mannschaft und legte zwei Minuten später auf Witte den vierten Treffer für den Schleswig-Holstein-Vertreter auf. Mittelnkirchen musste nun irgendwie den Joker ziehen und den Einsatz vom lange behandelten Jonas Hoffmann riskieren - und dieser schlug geradezu gigantisch ein. Mit seinem ersten Ballkontakt direkt in seiner ersten Spielzeut bediente er den zentral freistehenden Horn, der den Anschlusstreffer markierte. Es ging ein Ruck durch die Niedersachsen, Hoffmann holte kurz darauf eine Zeitstrafe gegen Ben Schogs heraus, als dieser bei einem gegnerischen Freischlag zu lange vor dem Ball stehenblieb. Das Powerplay war geradezu ein Schussfeuerwerk auf das Tetenbüller Tor, doch Finn Krog konnte dem Dauerbeschuss standhalten. So langsam schien der "Hoffi-Faktor" im Mittelnkirchener zu schwinden - das 5:3 in der 35. Minute durch Mikk Moritz Brauer passte so ins Bild. Doch die Partie war noch nicht entschieden: vier Sekunden später zappelte der Ball nämlich im Tor von Finn-Felix Brauer, der ins das Tetenbüller Tor zurückgekehrt war: Hoffmann gewann den Mittelbully und legte auf Horn zu dessen vierten Treffer auf. Mittelnkirchen versuchte alles, doch schien zu scheitern. Das Spiel ging in die letzte Minute, Tetenbüll war schon mit anderthalb Beinen im Finale - und konzentrierte sich 34 Sekunden vor Schluss auf den Vierfach-Torschützen Horn, vernachlässigte dabei die sonst gute Deckung des Schuss-Ungeheuers Hoffmann, der die Chance eiskalt zum Ausgleich nutzte. Doch es kam noch bitterer: nur vier Sekunden später war es wieder Horn, der vier Sekunden später direkt vom Bully den 6:5-Führungstreffer erzielte. Dass sich Kapitän Brauer zu einem dummen Reklamieren hinreißen ließ, nahm seinem Team jegliche Chance zum Comeback - in der Vorschlusssekunde krönte Hoffmann noch seinen Kurzeinsatz mit dem zweiten Treffer. Finn-Felix Brauer pfefferte darauf hin seine Maske gegen die Bande und durfte so die letzte Sekunde der Partie noch auf der Strafbank verbringen - aus dieser Perspektive war die Niederlage für den Tetenbüller Goalie wohl noch bitterer.

• Nächste Seite