Slowakei - Ungarn 4:3 (1:1, 2:2, 1:0)

Während die Floorball Deutschland-Herren das Wochenende erstmalig in Nordrhein-Westfalen verbrachten und sich in Bonn Frankreich stellten, ging meine Reise am 6. November 2009 vier Wochen vor der Damen-WM über Wien nach Acs und Komarom in Nordungarn, wo insbesondere die Damen-Konkurrenz des Vierländerturniers interessante Hinweise auf die Chancenverteilung, insbeondere der letztlmals auszutragenden B-Gruppe, geben würde - das ganze garniert mit einer Vielzahl von interessanten Partien in der Herren-Konkurrenz. Den Auftakt machten in Acs die Gastgeberinnen gegen die Vertretung der Slowakei - in Ermangelung einer vierten Mannschaft wurde beim "schwachen Geschlecht" eine Doppelrunde der drei Mannschaften angesetzt.
Nachdem ich vom Flughafen Wien gerade so pünktlich zu den Nationalhymnen die Halle gefunden hatte, wurde ich gleich freundlich von der slowakischen Mannschaft begrüßt, die bei ihrem Kreisel ein deutsches "Ihr könnt nach Hause fahr'n" intonierte. Vor der Heimreise standen aber noch vier Partien für jedes Team - und in dieser ersten ging es zunächst relativ ausgeglichen zu. Ungarn schien minimal feldüberlegen, aber letztlich hatte sowohl Szilvia Sari im ungarischen als auch die kleine Maria Lihosithova im slowakischen Tor zunächst wenig zu tun. Deswegen kam die slowakische Führung in der 7. Minute durch Denisa Bystricka durchaus überraschend. Drei Minuten später glich Nicole Vertesi zum 1:1 aus - letztlich musste man aber dem ersten Drittel attestieren, dass es jetzt auch kein Weltuntergang gewesen wäre, etwas später die altbackene Halle erreicht zu haben.
Die Gäste starteten besser ins zweite Drittel und hatten auch in der 26. Minute bei einem Flachschuss das nötige Glück, dass Sari den kurzen Pfosten nicht ausreichend abdeckte. Doch auch hier wusste das Team von Zsuzsanna Vasanyi eine prompte Antwort zu geben - leider war es mir nicht möglich zu erkennen, wie Anna Harma nach einem Einschlag von Veronika Szarvas vom linken Bullypunkt den Ball über die Linie brachte. Doch letztlich machten sich die Ungarinnen selber das Leben zu schwer, agierten defensiv zu anfällig und ließen die erfrischenden Konter, die noch bei der WM 2007 die große Stärke der Magyarinnen war, vermissen. So durfte Sari ihre Schicht als Torhüterin auch mit einem weiteren Gegentor beenden, in der 31. Minute bediente Emma Jurkuvicova hinter dem gegnerischen Tor Petra Tardikova, die freistehend im Slot der ehemaligen Elitserien-Torhüterin keine Chance ließ - von nun an durfte sich planmäßig Borbala Teleki im ungarischen Tor austoben. Dass es letztlich doch mit einem Remis in die zweite Pause ging, war vor allem einer Überzahl zu verdanken: Michaela Krivulcikova musste nach knapp 33 Minuten nach wiederholtem Stoßen auf die Strafbank, die ungarische Überzahl konnte zwar nicht überzeugen, die slowakische Box aber auch nicht und so fiel dann doch nach zähen knapp zwei Minuten der Ausgleich durch Nicole Vertesi, die im Slot freistehend keine Mühen hatte zu treffen.
Bezeichnend für die mangelnde Erfahrung der jungen ungarischen Truppe war eine Szene in der 42. Minute: nach einem Foul wenige Meter vor dem eigenen Tor musste Denisa Ferencikova für zwei Minuten auf die Strafbank, beim fälligen Freischlag zeigten die Ungarinnen zwei schöne, erfolgreiche Varianten - doch beide Male hatten die ordentlichen Unparteiischen den Ball noch gar nicht freigegeben. Ähnliche Situationen passierten gerade im Schlussdrittel immer wieder - es soll nicht unerwähnt bleiben, dass die dritte Variante zwar nach dem nötigen Anpfiff gespielt wurde, aber genauso unerfolgreich war wie das restliche Powerplay. So schaukelte sich eine recht ausgeglichene Partie durch die Zeit, bis dann doch ein Abwehrproblem der Ungarinnen für die Entscheidung sorgte: die Abwehr der Gastgeberinnen brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Petra Tardikova reagierte auf halb-rechts am schnellsten und erzielte den goldenen Treffer der Partie - denn letztlich waren die Ungarinnen in den letzten sechs Minuten der Partie zwar durchaus engagiert, aber zeigten bis auf einen Lattentreffer von Brigitta Radacsi vier Sekunden vor Schluss zu wenig Durchschlagskraft im Angriff.



  Slowakei   Ungarn
84 Maria Lihosithova (TW) 1 Szilvia Sari (TW, C)
8 Petra Gesova 18 Borbala Teleki (TW)
9 Michaela Krivulcikova 2 Vivien Jetzin
11 Barbora Kocianova 4 Boglarka Bartok
12 Veronika Tucakova 5 Judit Meszaros
17 Klaudia Valjentova 6 Nora Susztak
18 Denisa Bystricka 7 Alexandra Simon
21 Nina Kodhajova 8 Zsuzsanna Tilk
22 Petra Tardikova 9 Nicole Vertesi
23 Milota Huntirova (C) 10 Vernika Szarvas
24 Lucia Kosturiakova 11 Bernadett Ladanyi
25 Petra Knazkova 12 Aniko Vago
26 Denise Ferencikova 14 Anna Harmat
27 Zuzana Palenikova 15 Brigitta Radacsi
28 Romana Janegova 19 Agnes Huszar
29 Emma Jukovicova 20 Renata Acsai
32 Zuzsana Palenikova 21 Fruzsina Gyertyan
34 Denisa Ferencikova    
89 Maria Stancekova (TW)